Karl Linnemann, 9.8.2021
Stadt nimmt dem Staatsbad dringend benötigte Parkplätze
Zu: Mehrheit auch im zweiten Aufschlag“, vom 16. Juli
Der Beschluss des Rates der Stadt Bad Pyrmont hat gegen die überwiegende
Bürgermeinung den Bau des Feuerwehrhauses auf dem Parkplatz „Am Gondelteich“ in
geheimer Wahl beschlossen. Herr Bürgermeister Blome wirbt für sich auf den
Wahlplakaten mit „Gemeinsam“. Wen meint er damit? Die Pyrmonter Bürger doch
wohl nicht, die letzten fünf Jahre sprechen nicht dafür. Wo war die
Gemeinsamkeit in der Nichtöffnung der Pyrmonter Welle 2020, die der Herr
Bürgermeister als Mitglied des Aufsichtsrates hätte verhindern können? Wo war
die Gemeinsamkeit mit den Bürgern zum Thema Feuerwehrhaus? Wo war die
Gemeinsamkeit, um für die Pyrmonter Bürger und für die Pyrmonter Geschäftsleute
ein Testzentrum in Pyrmont zu errichten? Hier war Herr Blome der Meinung, ich
zitiere: „Ich sehe die Stadt nicht in der Pflicht, ein Testzentrum zu
errichten.“
Herr Schrader wirbt für sich als Bürgermeisterkandidat mit „Zusammen“.
Damit kann er wohl nur seine SPD-Fraktion meinen, denn zusammen mit den
Pyrmonter Bürgern warbisher kein „Zusammen“ da. Auch hier nenne ich die
Nichtöffnung des Freibades 2020, die Herr Schrader als
Aufsichtsratsvorsitzender abgenickt hat. Das Thema Feuerwehrhaus muss nicht
kommentiert werden. Der Bürgermeister und die Stadt beklagen sich über die
mangelnde Bereitschaft der Landesregierung, landeseigene Immobilien
(Konzerthaus, einsturzgefährdetes Fachwerkhaus) zu erhalten. Die Stadt nimmt
dem Staatsbad die dringend erforderlichen Parkplätze durch den Bau des Feuerwehrhauses
am Gondelteich und wundert sich über die Reaktionen aus Hannover. Die
Innenstadt ist an fast jedem Wochenende zugeparkt. Da wird leider auch nicht
vor Halteverbotszonen halt gemacht. Das gilt erst recht an Event-Wochenenden.
Wie es nach dem Wegfall von über 300 Parkplätzen am Gondelteich aussehen wird,
kann sich jeder Pyrmonter vorstellen. Durch das Festhalten an diesem
ungeeigneten Standort ist laut dem Kurdirektor ein Investor abgesprungen, der
ein dringend benötigtes Hotel bauen wollte. Soviel zu „Gemeinsamkeit“ und
„Zusammen“ in der jetzt auslaufenden Wahlperiode.
Karl Linnemann, 12.7.2021
Zu: „Stadtwerke: Rekordergebnis trotz Corona“, vom 30. Juni
Tolles Ergebnis des Jahresabschlusses der Stadtwerke Bad Pyrmont. Was Herr
Benkendorff nicht mitteilt, ist, dass dieses Ergebnis auf Kosten der Pyrmonter
Bürger entstanden ist. So zahlt ein Stromkunde im Tarif „Pyrmont.optimal“bei
einem Verbrauch bis maximal 3900 kWh 1360,93 Euro. Hier lassen sich locker über
100 Euro pro Jahr beiStromlieferung durch andere Lieferanten sparen. Beim Gas
ist es genauso. Viel Geld für Geringverdiener undAlleinerziehende!Jetzt werden
unsere Stadträte sagen: „Ja, aber die Stadtwerke finanzieren aber auch andere
defizitäre Leistungen.“ Aber diese beschneidet Herr Benkendorff immer mehr. So
werden seit Jahren die Highlights der Pyrmonter Welle – die große Rutsche und
das Wellenbad – aus Kostengründen nicht mehr im Sommer angeboten. Das gesamte
Schwimmbad wurde 2020 den Pyrmonter Bürgern komplett vorenthalten. Reaktionen
der Pyrmonter Politiker... keine. Herr Schrader als Aufsichtsratsvorsitzender
und Herr Blome als Mitglied im Aufsichtsrat hätten dem entgegentreten können.
Keine Reaktion. So kann man natürlich Rekordergebnisse verkünden.
Jürgen Kipp und Rolf Kemmler, 20.5.2021
Leserbrief zum Minigolfplatz:
Seit Jahren müssen die Bürger Bad Pyrmonts auf ihren geliebten
Minigolfplatz verzichten, weil ein langjähriger Rechtsstreit zwischen Pächter
und Staatsbad anhängig war. Für einen Kurort eine unerträgliche Situation, die
auf dem Rücken der Einwohner und Gäste ausgetragen wird. Nun soll dieser schöne
Platz einer anderen Nutzung zugeführt werden. Kann das Staatsbad sich eine
derartige Fehlentscheidung leisten, wo sowieso schon soviele Dinge brachliegen?
Bereits vor Jahren wurde und von einem führenden Mitarbeiter des Staatsbades
gesagt, dass man zum Vorhalten einer solchen Einrichtung verpflichtet sei. Für
uns Bürger doch auch eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Es ist schon sehr
peinlich, dass wir interessierten Minigolfer nun nach Blomberg oder Schieder ausweichen
müssen. Ein Umdenken ist da zwingend erforderlich, um in unserem ohnehin
sterbenden Ort nicht noch mehr Verdruss zu erzeugen. Insbesondere sollte man
doch auch mal an Familien mit Kindern denken, für die dieser Sport ein relativ
preiswertes Vergnügen darstellt. Außerdem ist der Platz allein aufgrund seiner
wunderschönen Lage erhaltenswert.
Jürgen Kipp, 27.4. 2021
Schnelltest in Bad Pyrmont:
Die Möglichkeiten, in Bad Pyrmont einen Schnelltest zu machen, sind für
eine Stadt dieser Größe völlig unzureichend. Montags und Donnerstags gibt es
eine Schnelltestmöglichkeit durch das DRK im Konzerthaus für jeweils 3 Stunden.
Wenn man Glück hat, kommt man an die Reihe. Mit dem Zertifikat kann man z.B
samstags schon nichts mehr anfangen. Keiner der 5 Apotheker der Stadt bietet
die Schnelltestmöglichkeit. Im Umland, z.B. in Lippe, ist das kein Problem! Die
6 Euro für die Masken hat man gern kassiert, nun ist die Bereitschaft, dem
Bürger zu helfen, leider nicht gegeben. Mangels Testmöglichkeit war gestern z.B
. der Besuch geöffneter Geschäfte nicht möglich. Hier bedarf es dringend der
Abhilfe, denn der Unmut der Bürger wird täglich größer.
Karl Linnemann am 24.3.2021
Bürgernähe sieht anders aus
Die Stadt Hameln richtete ab dem 13. März 2021 ein
Corona-Testzentrum ein. Von einem solchen ist in Bad Pyrmont nichts zu sehen
und zu hören.
Auf Anfrage erklärte der Pyrmonter Bürgermeister, ich
zitiere wörtlich, dies mit: „Wo ist eine freie, zumindest barrierearme, vom
Zuschnitt geeignete Räumlichkeit? Wer stellt das (Fach-)Personal? Wer besorgt
die Tests? Wer rechnet ab und tritt finanziell in Vorleistung? Wer besorgt die
Software für die Terminreservierung, die Testung und die Benachrichtigung der
getesteten Personen? Wie geht man mit positiven Tests um? Wie sollen Nachweise
über negative Tests aussehen?“ Herr Blome betrachtet eine solche Einrichtung
nicht als eine gemeindliche Aufgabe. In Pyrmont gibt es eine Vielzahl von
Kliniken mit Fachpersonal, Ärzten und Apotheken, ganz sicher auch entsprechende
Räumlichkeiten. Auch gibt es in Bad Pyrmont viele leerstehende Ladenlokale.
Alle anderen Gegenargumente sind an den Haaren herbeigezogen. Ich habe mich am
Freitag in einer Hamelner Apotheke testen lassen, völlig unbürokratisch und
einfach. Dazu ist Bad Pyrmont leider nicht in der Lage, es fehlt auch hier an
Entscheidungsmut. Bürgernähe sieht anders aus
Carolin Muschter,
12.3.2021
Altenauplatz , Kommentar fb
Die beiden Gebäude stehen leer, weil die Familie, die
beide Pensionen betrieben hat, in Konkurs gegangen ist. Der Konkurs-Käufer hat
sich nicht einmal die Mühe gemacht, die Küchen auszuräumen, wie im Bomberghotel
und wie beim Hotel Bergkurpark. Da ist Schimmelbildung nur eine Frage der Zeit.
Der Konkurs-Käufer war nur an dem Platz, nicht an den Häusern interessiert. Deshalb
sind sie nach dem Konkurs verfallen. So sind sie dann weiterverkauft worden.
Dass solche Häuser nicht zu retten sind, mag dahin
gestellt bleiben, denn wenigstens die Fassade kann man „erhalten“, ohne sich
finanziell zu ruinieren. Dr. Alfter, über 5 Jahre Mitglied in der
Bennefeld-Gruppe, hat sich deshalb ja auch von Anfang an gegen den Abriss der
Fassade ausgesprochen.
Durch die Gesundheitsreform von Horst Seehofer in den
90ger Jahren hat Pyrmont in einem Jahr einen Verlust von 1 Millionen Übernachtungen
im Jahr gehabt. Das hat alle hier in Pyrmont kalt erwischt und danach haben
viele kleine Pensionen zumachen müssen. Da der Wellness/Kurz-Tourismus damals
als Alternative nicht dementsprechend funktioniert hat, hat Pyrmont wie alle
Kurorte in Deutschland massiv an Besuchern und damit an Kaufkraft verloren.
Dazu kamen ab 1991 Sondersteuern, die man ohne Gäste kaum erwirtschaften
konnte. Zudem haben die großen Kliniken ihre Bettenzahlen von Zweibettzimmern
auf Einzelzimmer reduziert und damit war wieder ein Teil Kaufkraft verloren.
Allein durch die Schließung vom Bergkurpark, Rasmussen und Kaiserhof 2013
fehlten 100.000 Übernachtungen im Ort. Das sind einhunderttausend Brötchen
weniger zum Frühstück, keine Jobs im Hotelbetrieb, einhunderttausend Leute weniger
in der Brunnenstraße und der Hauptallee. Den Verlust pro Jahr kann man
hochrechnen. Deshalb ist die Stadt so pleite.
1996 habe ich Bad Pyrmont in die Fernsehsendung von
Pastor Fliege gebracht und danach setzte ein enormer Aufschwung an Tourismus und
Interesse an Pyrmont ein, den die Stadt dann aber wieder hat einschlafen
lassen. Das muss sich bei der Stadt ändern.
Dass der Widerstand einer Gruppe von Alten Damen mit Dr.
Alfter und dem ehemaligen Kurdirektor Wagner ein Projekt zum Stillstand bringen
können, ist pure Erfindung des Investors, damit hat er sicherlich eine kluge
Hand in Sachen Eigenwerbung bewiesen. Gescheitert ist er am Bebauungsplan, und
den zu seinen Gunsten zu ändern hat die Stadt in 5 Jahren auch nicht geschafft.
Deshalb hat das alles so lange gedauert. Sonst würde der Bau schon lange
stehen.
Die übrigen Mitglieder der Bennefeld-Gruppe haben ihre
sehr alten Häuser aus eigenem Geld erhalten und damit ihren Teil zum Erhalt des
Aussehens von Pyrmont erfüllt, deshalb laufen die Vorschläge, die sollten doch
mal ‚die Ärmel hochkrempeln‘, ins Leere.
Die Überlegung, Hotel oder Luxuswohnungen, was bringt
mehr Kaufkraft, kann man sich schnell beantworten. Wenn das Beispiel Schule
macht, alle Hotels nun zu Wohnungen werden, dann können wir uns von den schönen
Restaurants auf der Hauptallee und den kleinen, privat geführten Geschäften
verabschieden, denn die können sich von den Pyrmonter bekannterweise nicht
halten. Deshalb ist mein Ziel, die Hotels wieder öffnen zu können, die der
Brandschutz geschlossen hat. Die Stadt ist seit Corona voll von Tagestouristen,
aber wir haben keine Übernachtungsmöglichkeiten. Das ist es, was Pyrmont
braucht. Dann gibt es Gewerbesteuern, dann kann die Stadt investieren in
Kindergärten, Schulen, Fahrradwege und Skaterbahn. Mit Luxuswohnungen und
Einkommenssteuern kommt die Stadt nicht annährend auf einen grünen Zweig. Von
Einkommenssteuern bleiben nur 15% in der Stadt, aber die Gewerbesteuern der
Hotels, Gaststätten und Geschäfte behält die Stadt fast vollständig. Wer glaubt,
mit Gewerbegebieten lässt sich das gleiche verdienen wie durch volle Hotels,
ist im Irrtum. Denn durch die Steuer-Abschreibungsregeln für Betriebs-Neubauten
wird auf Jahre kein Geld in die Kassen der Stadt gespült. Das schnelle Geld
bringen die Touristen.
Carolin Muschter, 11.3.2021
Wie schaffen es Orte wie Lüneburg oder Rothenburg ob der
Tauber, dass denkmalgeschützte Gebäude im Ort nicht verrotten? Dass sie Hotels
nicht durch Brandschutz verlieren und es schaffen, Touristen-Werbung betreiben?
Was also läuft in Pyrmont schief? ‚Herrenlose‘ Häuser? Wer besaß erst die 2
Häuser am Altenauplatz, wer besitzt das Hotel Bergkurpark? Wer lässt das
Bomberghotel einstürzen? Wer darf das Liboriushaus über 30 Jahre leer stehen
lassen? Wer verhindert die Freilegung der alten Kirchenfundamente am
Altenauplatz? Arbeiten in Bad Pyrmont Denkmalschutz und Brandschutz
gegeneinander? Geht deshalb der Ort vor die Hunde? Im August 2020 wandte ich
mich deshalb an das in Denkmalschutzamt Hannover. Das Amt vermittelt zwischen
Denkmal- und Brandschutz, damit solche Häuser in Niedersachsen eben nicht
stillgelegt oder abgerissen werden. Meinen Brief hat das Landesamt an das
Rathaus Pyrmont geschickt, seit 7 Monaten warte ich auf Antwort. Nun hat die
Verwaltung den großen Wurf geschafft und lässt den Eigentümer die Häuser am
Altenauplatz abreißen. Diese Lösung wünschen sich Bürgermeister Blome und
Bürgermeisterkandidat Schrader, SPD, nun ebenfalls auch für alle anderen
verfallenden Gebäude. Max Born, Nobelpreisträger, wohnte 15 Jahre in Bad
Pyrmont. 1969 hat er einen Leserbrief geschrieben, dass er wegen der
„Dorfpolitik“ nicht mehr in Pyrmont wohnen möchte, weil die Stadt sich selbst
zerstöre. Max Borns Standbild ist vom Brunnenplatz verschwunden, so geht man in
Pyrmont mit kritischen Stimmen ja schon immer um. Politik in Bad Pyrmont heute?
Hinterzimmer- Politik. In Nebenräumen wird abgestimmt, um die Menschen ohne
Erklärungen vor vollendete Tatsachen zu stellen. RM Michel lässt sogar den
Bahnhofsvorplatz dem VA verschieben. Grüne Politik? Bad Pyrmont ist eine
geplante Stadt, so alt wie Karlsruhe. Die Gebäude hier stammen aus allen
Epochen, besonders die Bäderarchitektur zeichnet Pyrmont aus. Wer im Internet #artnouveau,
#artdeco oder #jugendstil ansieht, findet Millionen von Fotos, nur nicht aus Pyrmont. Wir sind
bei #lostplaces ganz vorne. #bäderarchitektur? Binz und Usedom, aber nichts von Pyrmont. Die
Politik im Ort hat auf ganzer Linie versagt, gerade als Entscheider und als
Aufsicht für Schwimmbad und Sparkasse. Ein RM, Makler, spricht sich im Rat für
Abriss und Neubau aus, möchte die Stadtbibliothek schließen lassen, das scheint
Berufsbedingt. Die ‚Gruppe 17‘ hatte ich gebeten, eine „Fassadensatzung“ zu
erlassen, den Fassaden-Charakter der Gebäude zu erhalten, den Neubau dahinter.
Nix Passiert. Malte Möller sagte über den ‚Arealbau‘: ein Glücksfall für
Pyrmont. Identisch der gleiche Satz, wie bei BM Blome über den Altenauplatz.
Die Zukunft Pyrmonts‘ ist Tourismus, Hotels und viele zahlende Gäste. Das ist
mein Ziel.
Carolin Muschter, 16.11.2020
Frischer Wind ist nötig. Wird das ein Schönes Wohnen?
Auf der Bauausschuss- Sitzung wurde klar: Die Planer
verlegen die Abwasserkanäle der Mehrfamilienhäuser auf den kleinen
Privatgrundstücken. Über diesen Kanälen dürfen die Eigentümer dann nichts
pflanzen. Das Regenrückhaltebecken kommt an den höchsten Punkt des Geländes.
Deshalb füllt man die Hälfte des Baugebietes mal eben um einen halben Meter
auf. Es gibt keine Lärmschutzwand zu Aldi, den Lärm soll das
Regenrückhaltebecken und der Abstand zu den Mehrfamilienhäusern abhalten? Dabei
wurde auf der Zeichnung deutlich, dass Aldi bis an die Hauswand der
Mehrfamilienhäuser schallt. Öffnungszeiten des Aldi: von Montag bis Samstag von
7.00 bis 21.00 = Lärm an den Mietwohnungen Montag bis Samstag, mit
Anlieferungen und Abfahrenden Kunden, früher als 7.00, länger als 21.00 Uhr.
Schönes Wohnen?
Die Mietshäuser waren ursprünglich an einer anderen
Stelle geplant, zu Penny und zum Schützenplatz ausgerichtet, die kleinen
Einfamilienhäuser waren in einer lockeren Planung von der Schanze nach Süden
angelegt, passend zum bestehenden Baugebiet ‚Am Stücke‘. Die Argumentation, nun
barrierefreie Bungalows hinter Penny zu planen, liegt am Lärm des
Einkaufsmarktes: Öffnungszeiten Montag bis Samstag von 7.30 bis 21.00 Uhr, Lärm
von Anlieferung und Kunden Montag bis Samstag vor 7.30 bis nach 21.00 Uhr. Der
Lärm ist so laut, dass eigentlich eine Lärmschutzwand von 3,5 Metern gebaut
werden sollte. Zu hoch, erklärt der Planer, da kann man als Investor nicht mehr
genügend Häuser bauen, um auf seine Kosten zu kommen. Also wird ein halber
Meter Erde aufgeschüttet und eine Lärmschutzwand von nur 2 Metern gebaut. Wenn
dahinter nur niedrige Bungalows gebaut werden dürfen, reicht das an
Schallschutz rein rechnerisch aus. Schönes Wohnen? Die Kaufinteressenten
glauben, sie ziehen in ein Wohngebiet, aber der Planer hat es deutlich gesagt:
die Lärmbelästigung entspricht einem Mischgebiet. Die Baukörper werden so klein
geplant, dass die Häuser nicht die gleiche Größe bekommen werden, wie die ‚Am
Stücke‘. Dafür darf man außerhalb des Baukörpers auch keine Garagen bauen,
sondern nur Carports ohne Wände.
Die Niedersächsische Bauordnung verlangt eine
Durchlüftung der Innenstädte, weil es in den letzten Jahren immer heißer
geworden ist. In Pyrmont gibt es drei Stellen, an denen der Wind in die
Innenstadt fließt: Über den Vogelreichsweg, über den Kurpark und über die
Schanze auf der Höhe von Aldi, weil nur da der Hang die Neigung zur Stadt hat.
Deshalb ist es so gefährlich, diese Luftschneisen zuzubauen. Nicht für das
Baugebiet selbst, sondern vor allem für die Qualifikation als Tourismusziel
/Kurort. 2018 wurde die Stadt wieder neu qualifiziert, die Voraussetzungen sind
den Ratsleuten nicht bekannt gemacht worden. Wir erinnern uns, die
Brunnenstraße wurde zur Fußgängerzone, weil die Luftverschmutzung so groß war,
dass Pyrmont sein BAD verlieren sollte. Ist es das, was der Bauoberrat Schmidt
den Bürgern mitteilen wollte, „Alte Zöpfe abschneiden“ und das gesamte
Stadtgebiet nachverdichten. Dann bleibt am Ende allen Bürgern die frische Luft
weg. Wem dient das?
Frischer Wind in Pyrmont ist nötig, vor allem im Rathaus.
Carolin Muschter
Unfall Vogelreichsweg , 11.10.2019
In den letzten Jahren sind die Straßen Am Helvetiushügel,
Bismarckstraße, Forstweg, Moltkestraße, Vogelreichsweg, Am Felsenkeller durch
die vielen Erweiterungen von Kliniken und Neubaugebiete mit immer mehr Auto-
und LKW- Verkehr belastet.
Wenn man am Helvetiushügel oder auf der Bismarckstraße
als Fußgänger die Straßenseite wechseln möchte, muss man schon sehr schnell
rennen. Die Autos und LKWs fahren zu schnell für unsere schmalen Straßen, es
ist ein nicht abreißender Strom, wir sind zu reinen Umgehungsstraßen verkommen.
Deshalb heißen wir auch nur noch „Nordumgehung“.
Nun gab es zwei schwere Unfälle innerhalb von zwei Tagen.
Sowohl der Vogelreichsweg als auch der Felsenkeller und
die Göslingstraße sind ‚Zone 30‘ Bereich, mit der Regelung rechts vor links.
Wie aber kann man mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h zwei geparkte Autos die
Straße hinaufschieben?
Der Unfall in der Bismarckstraße auf Höhe der
Säuerlingsgasse ist ein neuralgischer Punkt in Sachen Fußgängersicherheit.
Jeden Tag sehen wir dort Kurgäste und Anwohner über die Straße hechten. Nun hat es nachts dort einen schweren Unfall
gegeben, wo tagsüber die meisten Fußgänger die Straße kreuzen.
Die Stadt muss nachlegen und die Straßen in Bad Pyrmont
deutlicher, einheitlicher und ordentlicher als ‚Zone 30‘ markieren, damit die
Leute überhaupt erkennen, dass sie in einer ‚Zone 30‘ fahren. Die Markierungen
können bei diesem Wetter noch gerade gut aufgebracht werden.
Wir möchten wissen, ob Sie auch gerne Fußgängerüberwege
am Helvetiushügel, der Bismarckstraße, am Vogelreichsweg und dem Forstweg haben
möchten? Um den Schulweg sicherer zu machen? Damit die Feriengäste lebend zur
Dunsthöhle finden? Um den Fußweg in die Stadt für uns Anlieger und die Kurgäste
sicherer zu machen! Um unsere Straßen, für die wir Anliegergebühren und
Straßenreinigung zahlen müssen, ohne sie selbst gefahrlos nutzen zu können,
zurückzuerobern?
Die Stadt hat Geschwindigkeitsmessungen am Helvetiushügel
und in der Kurfürstenstraße gemacht, allerdings kann man mit diesen Geräten nur
die allgemeine Geschwindigkeit aller Bewegungen messen. Bei diesen Messungen
werden Fußgänger genauso gemessen wie Fahrrad- und Autofahrer. Die
„Durchschnittsgeschwindigkeit“ errechnet sich aus dem Mittel des langsamsten
Fußgängers und des schnellsten Autos; Sie sehen, da kommt immer ein „langsamer
Durchschnittswert“ heraus. Die Stadt beharrt deshalb darauf, dass dort nach
ihren Messungen nicht gerast werde. Die Kurfürstenstraße hat eine
Verkehrsbelastung von 280 Autos am Tag nur in Richtung Bismarckstraße. In der
Kurfürstenstraße stehen gerademal elf Häuser, das ist alles Durchgangsverkehr,
der auch die Moltkestraße und den Felsenkeller, Bismarckstraße und
Helvetiushügel belastet.
Wir Anlieger streben an, dass der Helvetiushügel und die
Bismarckstraße zur ‚Zone 30‘ werden, wie alle umliegenden Straßen. Damit gälte
auch an der Kreuzung Helvetiushügel zum Vogelreichsweg ‚rechts vor links‘, das
Abbiegen wird dann sicherer.
Die Stadt muss erkennen, dass ihre ‚Verkehrstheorie‘ die
Realität nicht abbildet.
Wir sind die Raserei auf unseren Straßen leid.